Tierische Neujahrsvorsätze

Diät? Kennen wir schon alle. Mehr Sport? Auf jeden Fall! Was für die Umwelt tun? Klingt nach einem super Plan. Mir fallen da gerade noch mehr schöne Vorsätze fürs neue Jahr ein.

Für Hunde: Jeden Monat eine komplett neue Gassiroute ausprobieren. Neue Gerüche kennenlernen, neue Hunde treffen.

Für Katzen: 3 x in der Woche 15 Minuten aktiv Zeit nehmen zum spielen. Je nach Katze ein neues Jagdspiel oder ein Intelligenzspiel ausprobieren. Funktioniert auch bei Freigängern gut, hin und wieder sind ja alle zu Hause.

Für Hund und Katze: regelmäßiges Medical Training. Ob es ein Leckerchen beim Tierarzt abholen ist (für ängstliche Hunde) oder das reingehen und verweilen in der Transportbox (für freiheitsliebende Katzen) oder das Stillstehen und Abtasten lassen, Kontrolle der Zähne, es gibt viele Dinge, die Sie als Tierbesitzer*in regelmäßig mit Ihren Tieren trainieren können, natürlich immer mit der entsprechenden Belohnung. Ganz nebenbei machen Sie dabei auch immer einen Mini Gesundheitscheck.

Investieren Sie ein bisschen Zeit in die Gesundheit Ihrer Tiere. Beobachten Sie Ihre Tiere genau, um frühzeitig auf Erkrankungszeichen oder Verhaltensänderungen reagieren zu können. Sprechen Sie mit mir oder mit Ihrem Tierarzt darüber. Sprechen Sie mit Ihrem Tierarzt über notwendige Impfungen und nehmen Sie Impf- und Vorsorgetermine wahr.

Jeder Tag im neuen Jahr, den wir mit unseren Tieren verbringen könne, an dem Sie uns ihre Zuneigung zeigen, ist ein Geschenk. Geben Sie etwas zurück. Fallen Ihnen noch mehr schöne Vorsätze ein? Schreiben Sie mir!

10, 9, 8 – wenn es knallt und kracht

Während die einen schon die Einkaufslisten fürs Raclette erstellen, die Glitzergirlanden bereit legen, sich im Luftschlagenpusten üben und es kaum erwarten können, bis endlich der große Feuerwerksverkauf beginnt, blickt mancher Tierbesitzer mit Sorgenfalten in die großen Kulleraugen seines Hundes oder seiner Katze.

Silvester – für viele unserer Tiere eine echte Stressbelastung, weil sie einfach nicht verstehen, warum es draußen auf einmal knallt, kracht, blitzt und die Luft ganz komisch riecht. Selbst wenn wir als Tierbesitzer selbst auf die Knallerei verzichten, ist es eher unwahrscheinlich, dass wir den ganzen Nachbarschaftsblock davon überzeugen können, es zu lassen – wobei man es auch den Wildvögeln zu Liebe immer mal versuchen sollte.

Zum Glück können wir unsere Tiere ein klein wenig unterstützen. Entweder, in dem wir rechtzeitig die richtigen Bachblüten zur Beruhigung geben, manche Tiere sprechen sehr gut auf CBD-Öl für Tiere an (Dosierung beachten!), Hunde beruhigt man auch noch gut mit ätherischen Ölen (Vorsicht bei Katzen, für Katzen sind die meisten ätherischen Öle giftig).

Bei Freigänger-Katzen sollte man am besten schon ab Tag 1 der Knaller-Verkäufe den Freigang streichen oder reduzieren, es gibt immer wieder Menschen, die das große Rums nicht erwarten können und verbotenerweise zu früh ihre Böller zünden. Zusätzliche Rückzugsorte im Haus, die das Tier sonst vielleicht nicht so nutzt, helfen, wenn es heftig wird. Unser Kater versteckt sich zum Beispiel immer gerne unter unserem Bett, auch wenn er dort sonst nicht hin darf. Aber gerade darum fühlt er sich dort scheinbar besonders sicher. Vielleicht haben Sie ja auch eine kleine behagliche Kammer unter der Treppe …

Für Hunde gilt: Bitte an der Leine lassen! Auch der noch so entspannteste Hund, bei dem der Rückruf an 364 Tagen im Jahr perfekt funktioniert, kann sich ziemlich erschrecken, wenn plötzlich neben ihm ein Böller hochgeht und dann ist er möglicherweise weg, kopflos und panisch. Auch Gassirunden am Silvesterabend können schon zum Problem werden, wenn viele Eltern kleinerer Kinder das Kinderfeuerwerk auf den Gehwegen zünden. Dann lieber eine große Runde am Mittag und Abends nur noch für das absolut nötigste vor die Tür.

Wer kann und sich gesellschaftlich damit wohl fühlt, bleibt natürlich bei seinen Tieren zu Hause und zeigt ihnen: „Es ist alles ok, ich bin da.“

Achtung Alkohol: Immer wieder hört man Tipps von z.B. Eierlikör für den Hund zur Beruhigung und auch manch Kätzchen hat das Näschen schon mal in eine IrishCream getaucht. Bitte nicht! Alkohol ist für unsere Tiere giftig. Die kritische Dosis wird schneller überschritten, als wir es glauben. Wenn Ihr Tier an extremen Ängsten leidet, sprechen Sie rechtzeitig vor dem großen Knall mit einem Tierarzt oder einer Tierheilpraktikerin und machen keine Experimente, auch wenn möglicherweise ein bekannter Hundetrainer so etwas erzählt.

Alle Jahre wieder – kommt das Streusalz

Auch wenn viele Gemeinden den Einsatz von Streusalz auf Gehwegen noch in absoluten Ausnahmen erlauben, findet man es immer wieder, wenn es glatt wird oder schneit. Leider ist Streusalz für unsere Tiere sehr gefährlich. Streusalz greift nicht nur die Pfoten unserer Hunde und Katzen an und kann hier zu schweren Verätzungen führen, Hunde können sich z.B. auch die Nase verätzen, wenn sie damit über den Boden schnüffeln, ein kurzer Kontakt reicht dazu schon aus.

Viel Größer ist die Gefahr jedoch, wenn die Tiere das Salz durch Lecken aufnehmen. Nicht nur die Magenschleimhaut kann gereizt werden, auch können Vergiftungserscheinungen auftreten.

  • Bei Hunden sind bereits 2 Gramm Salz pro Kilogramm Körpergewicht gefährlich.
  • Bei Katzen reichen sogar 0,5 bis 1 Gramm Salz pro Kilogramm Körpergewicht aus, um lebensgefährlich Folgen zu haben.

Die Tiere können das Salz aber nicht nur durchs Putzen aufnehmen, das Salz sammelt sich auch in Schmelzpfützen und wird dann von den Tieren getrunken.

Was können wir tun?

  • Selber auf Streusalz verzichten, Sand, Splitt und die gute alte Schneeschaufel tun es auch.
  • Nachbarn darauf hinweisen.
  • Hunde nicht aus Schmelzwasserpfützen trinken lassen
  • Hunde auch keinen Schnee fressen lassen. Auch die Aufnahme von Split in den Magen ist schädlich und im Schnee kann sich natürlich auch Streusalz befinden.
  • Hundepfoten vor dem Gassigehen mit Pfotenbalsam einreiben, nach dem Gassigehen gründlich abwaschen.
  • Hundeschuhe sind auch eine Möglichkeit, mögen aber nicht alle Hunde und sind auch eher was für extremes Wetter.
  • Auch Katzen kann man versuchen die Pfoten zu putzen. Da dies bei Freigängern nicht immer möglich ist, kann ein flauschiger Teppich vor dem Katzeneingang schon ein wenig Linderung verschaffen, wobei das Salz leider sehr schnell durch die Pfoten einzieht und so in den Blutkreislauf gelangt.
  • Tiere besonders aufmerksam beobachten. Bei Vergiftungserscheinungen sofort zum Tierarzt.

Vergiftungserscheinungen sind:

  • Erbrechen
  • Durchfall
  • Vermehrte Durst
  • Appetitlosigkeit
  • Unruhe
  • Apathie
  • Krämpfe
  • Erhöhung der Herzfrequenz
  • Koma

Kommen Sie gut und gesund durch den Winter.

Winterjacken für Hunde, ja oder nein?

Als im Januar 2021 unsere Hundedame bei uns einzog, gerade einmal 4 Monate jung und mit nahezu keinem Fell unterm Bauch, habe ich mich natürlich gefragt: „Braucht dieser Hund eine Jacke?“. In der Nachbarschaft laufen fast alle Hunde „ohne“ rum. Aber nach ein, zwei längeren Gassirunden durch die Kälte und einem zitternden Hund, war klar: „Ja, wir brauchen eine Jacke.“

Inzwischen empfehle ich jedem Hund eine Jacke, wenn er nicht gerade langebeinig und mit dichtem Fell und dichter Unterwolle gesegnet ist. Und selbst denen mit dichtem, warmen Fell schadet bei Niederschlag ein entsprechender Schutz nicht.

Vor allem kleine Hunden, alte Hunden, kranke Hunden und solchen, die auf den Gassi-Runden nicht die ganze Zeit Vollspeed laufen können, weil ihre Besitzerinnen und Besitzer lieber etwas gemächlicher laufen würde ich bei den eisigen Temperaturen immer etwas warmes empfehlen. Natürlich sollte man bei der Wahl der Hundebekleidung darauf achten, dass sie passt. Passen heißt, dass der Hund in seiner natürlichen Bewegung nicht behindert wird. Die Jacke bzw. der Mantel sollte an den Schultern genug Platz für natürliche Bewegung haben, idealerweise den Bauch mit verpacken, aber das Hinterteil für alle wichtigen Geschäfte natürlich frei lassen. Der örtliche Zoofachhandel berät hierzu gerne.

Antibiotikum – und was dann?

Häufig ist der Weg in eine tierärztliche Praxis der erste und schnellste Schritt, wenn man in Sorge um sein Tier ist. Das ist ok und vollkommen nachvollziehbar. Die meisten tierärztlichen Praxen betrachten vor allem das Symptom des Tieres. Ziel: die Beschwerden so schnell wie möglich wegbekommen. Kortison oder ein Antibiotikum sind dabei häufig Mittel der Wahl, wenn es um Infekte und Entzündungen geht. Und sie wirken.

Ein Antibiotikum tötet bakterielle Erreger. Und Bakterien. Auch die guten Bakterien, z.B. im Darm. Damit greift das Antibiotikum leider nicht nur die Krankheit an, sondern schwächt die natürliche Abwehrzentrale des Tiers. In der Humanmedizin wird inzwischen häufig empfohlen, nach einem Antibiotikum „was für den Darm“ zu tun. Und auch beim Tier möchte ich das ganz dringend empfehlen. Beratung dazu gibt’s bei mir. Gerne auch telefonisch oder per Mail.

„Da können wir nichts mehr tun“

„Da können wir nichts mehr tun,“ ist ein Satz, den niemand von seinem Tierarzt hören möchte. Nicht immer heißt das, dass ein Tier direkt eingeschläfert werden muss, sondern in vielen Fällen auch, dass nur noch Abwarten hilft und dem Tier die letzten Tage, Wochen oder Monate so schön wie möglich zu machen.

Wir haben auch ein „Da können wir nichts mehr tun,“ zu Hause. Unsere Katze hat im Sommer ein Lymphom entwickelt, das leider weder operiert werden kann, noch für eine Chemotherapie geeignet ist. Wir wurden mit leeren Händen nach Hause geschickt. Aktuell ist sie in ihrer Lebensqualität nur minimal eingeschränkt. Sie frisst, jagt und spielt weitestgehend normal.

Ich habe den Fall lange mit einigen Dozentinnen und Mitschülerinnen diskutiert. Natürlich habe ich keine Illusion, dass ich den Tumor wegzaubern kann. Aber wir versuchen, das Immunsystem unserer Katze bestmöglich zu unterstützen, den Körper zu entgiften und mit einer Enzymtherapie den Wachstum zu verlangsamen. Trotz allem ist die Prognose nicht gut.

Wir wissen nicht, ob uns noch Wochen oder Monate mit ihr bleiben, bevor der Tumor sie zu sehr beim fressen und atmen behindert. Wir wissen nicht, wohin er schon überall gestreut hat und ob nicht irgendwann ein Organ komplett versagt. Wir sind darauf vorbereitet, dass der Abschied nicht mehr lange dauern wird. Auch unsere 8-jährige Tochter ist informiert und in den Prozess mit einbezogen. Gerade weil mein Kind alles mitbekommt, ist es mir wichtig, Fragen beantworten zu können und so offen und ehrlich wie möglich zu sein.

Und dann können wir eben doch noch was tun: unserer Katze so viel Liebe und Aufmerksamkeit geben, wie sie braucht, bis sie zum letzten Mal ihre Augen schließt.