FAQ

Warum biete ich nur Hausbesuche an?

Viele Tiere verhalten sich außerhalb ihrer gewohnten Umgebung anders als zu Hause. Das kann je nach Tier zu Angst oder zu Aggression führen – manche Tiere sind natürlich extrem cool, da merkt man keinen Unterschied, aber selbst der reisefreudigste Hund zeit in fremder Umgebung in der Regel eine natürliche Unsicherheit. Ich möchte den Stress für Ihr Tier möglichst gering halten und auch Sie als Tierhalter sollten sich so entspannt und wohl wie möglich fühlen, diese Ruhe strahlt sich dann auf Ihr Tier aus.

Was ist das eigentlich, dieses „ganzheitlich“?

Mein Untersuchungsgang ist ähnlich dem eines Tierarztes. Ich habe ein Stethoskop zum Abhören von Herz, Lunge und Darm, ich kann dem Tier in die Ohren schauen, ich schaue ihrem Tier ins Maul usw. und taste Ihr Tier ab. Das ist aber nur ein Teil meiner Untersuchung. Ein wichtiger Teil liegt in der Beobachtung. Wie verhält sich das Tier? Wie bewegt es sich? Wie interagieren Sie mit dem Tier? Haben Sie noch weitere Tiere im Haus, wie ist das Verhältnis zwischen den Tieren. Und natürlich ist die Anamnese, die wir zusammen mit dem Anamnesebogen durchführen ein zentraler Punkt um Ihr Tier von allen Seiten rund herum, von innen nach außen, eben ganzheitlich zu betrachten.

Warum ist der Anamnesebogen so unglaublich lang?

Wenn Sie den oben stehenden Punkt zufällig auch gelesen haben, erklärt es sich Ihnen vielleicht schon von selbst. Aber ich will das ganze einmal mit einem Beispiel untermalen. Stellen Sie sich vor, Sie haben das erste mal in Ihrem Leben Kopfschmerzen. Und Sie gehen in die Apotheke und der Apotheker gibt Ihnen ein Päckchen Aspirin. Und Sie nehmen das Aspirin und Ihre Kopfschmerzen sind weg. Eine Woche später haben Sie wieder Kopfschmerzen, und Sie nehmen wieder eine Aspirin. Und Sie freuen sich, dass die Kopfschmerzen wieder weg sind, fragen sich jetzt aber schon, woher das kommt. Wenn Sie sich mit Ihrem Arzt darüber unterhalten, wird es Sie vielleicht fragen, wie viel Wasser Sie am Tag trinken. Und wenn Sie ihn mir großen Augen anschauen und sagen „Vielleicht einen halben Liter, ich weiß, das ist zu wenig“, wird Ihnen Ihr Arzt sagen, dass Sie mehr trinken müssen (nicht nur für den Kopf übrigens). Oder Sie stellen fest, dass Sie die Kopfschmerzen immer bekommen, wenn Sie Abends Ihre Nachtlektüre lesen. Und vielleicht stellt ein Augenarzt fest, dass Ihre Augen schwächer geworden sind und Sie kein Aspirin brauchen, sondern eine Brille. Wenn Sie aber niemand nach Dingen fragt, die Sie tun oder nicht tun oder danach, wann Ihre Beschwerden auftreten, werden Sie möglicherweise nie die Ursache finden.

Nun können Ihre Tiere nicht sprechen. Aber wir können die Tiere durch die richtigen Beobachtungen und natürlich viel Erfahrung alleine aus Ihrem Verhalten heraus „lesen“ und Ihnen so zuhören. Um möglichst alle Modalitäten abzuklären, Ursachen auszuschließen oder natürlich auch Auslöser einer Beschwerde zu finden, muss ich so viel wie nur irgendwie möglich über Ihr Tier wissen. Und es kann auch sein, wenn wir den Anamnesebogen durchsprechen, dass mir zu bestimmten Punkten dann noch mehr Fragen einfallen.

Diese Fragen und das Herausarbeiten der Symptome und Modalitäten sind auch die Basis für eine homöopathische Behandlung. Sicher gibt es für einige Beschwerden auch gängige Akutmittel, die Sie in einem Ratgeber für Haustierhomöopathie nachlesen können. Aber meistens steckt eben doch mehr dahinter als nur das offensichtliche Symptom und dann gilt es aus den vielen hundert homöopathischen Mitteln dasjenige auszuwählen, was genau zu Ihrem Tier passt und hilft. Dazu werden alle Symptome und Modalitäten einander gegenübergestellt, die jeweils passenden Mittel herausgesucht, in ihrer Wichtigkeit bewertet und als Gegenprobe prüfe ich, ob das Mittel, das ich herausgearbeitet habe auch wirklich zu Ihrem Tier passt. Dazu nutze ich spezielle homöopathische Nachschlagewerke und dieser Teil nimmt auch die meiste Arbeit eines homöopathischen Therapieplans in Anspruch.

Wozu brauche ich denn einen Tierarzt?

Zunächst: Ohne die Zusammenarbeit mit dem Tierarzt geht es in der Regel nicht. Tierärzte müssen lange, sehr intensive Studiengänge absolvieren. Ihr Tierarzt verfügt über ein ausgezeichnetes Wissen über Anatomie, Krankheiten und Medikamente. Ihr Tierarzt darf Medikamente verschreiben, die nicht freiverkäuflich sind – aber manchmal notwendig, er darf impfen, operieren und hat in der Regel auch die Möglichkeit der Bildgebung (Röntgen, Ultraschall, in den Kliniken finden sich inzwischen auch schon MRTs). Ihr Tierarzt kann ihr Tier für Behandlungen in Narkose legen und auch die Erlösung bringen, wenn die Zeit gekommen ist. Die Naturheilkunde kann unglaublich viel, aber wir müssen auch ganz klar die Grenzen erkennen, vor allem wenn es um Leben und Tod geht oder auch um dauerhafte Schäden, die durch mangelnde Diagnosemöglichkeiten verursacht werden können. Wenn ich unsicher bin, überweise ich immer an Ihren Tierarzt oder eine Tierklinik weiter. Die Gesundheit und das Wohl Ihres Tieres soll ganz klar an erster Stelle stehen, egal wer heilt, Hauptsache dem Tier geht es gut.