„Da können wir nichts mehr tun“

„Da können wir nichts mehr tun,“ ist ein Satz, den niemand von seinem Tierarzt hören möchte. Nicht immer heißt das, dass ein Tier direkt eingeschläfert werden muss, sondern in vielen Fällen auch, dass nur noch Abwarten hilft und dem Tier die letzten Tage, Wochen oder Monate so schön wie möglich zu machen.

Wir haben auch ein „Da können wir nichts mehr tun,“ zu Hause. Unsere Katze hat im Sommer ein Lymphom entwickelt, das leider weder operiert werden kann, noch für eine Chemotherapie geeignet ist. Wir wurden mit leeren Händen nach Hause geschickt. Aktuell ist sie in ihrer Lebensqualität nur minimal eingeschränkt. Sie frisst, jagt und spielt weitestgehend normal.

Ich habe den Fall lange mit einigen Dozentinnen und Mitschülerinnen diskutiert. Natürlich habe ich keine Illusion, dass ich den Tumor wegzaubern kann. Aber wir versuchen, das Immunsystem unserer Katze bestmöglich zu unterstützen, den Körper zu entgiften und mit einer Enzymtherapie den Wachstum zu verlangsamen. Trotz allem ist die Prognose nicht gut.

Wir wissen nicht, ob uns noch Wochen oder Monate mit ihr bleiben, bevor der Tumor sie zu sehr beim fressen und atmen behindert. Wir wissen nicht, wohin er schon überall gestreut hat und ob nicht irgendwann ein Organ komplett versagt. Wir sind darauf vorbereitet, dass der Abschied nicht mehr lange dauern wird. Auch unsere 8-jährige Tochter ist informiert und in den Prozess mit einbezogen. Gerade weil mein Kind alles mitbekommt, ist es mir wichtig, Fragen beantworten zu können und so offen und ehrlich wie möglich zu sein.

Und dann können wir eben doch noch was tun: unserer Katze so viel Liebe und Aufmerksamkeit geben, wie sie braucht, bis sie zum letzten Mal ihre Augen schließt.

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